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Wildkräuter-Portrait: Brennnessel +Brennnessel-Pesto



🌿 Die Brennnessel – Eines meiner

Lieblings - Wildkräuter 🌱 💚




Die Brennnessel – für viele nur ein lästiges „Unkraut“ – ist in Wahrheit eine unserer wertvollsten heimischen Wildpflanzen. Sie wächst fast überall: an Waldrändern, auf Wiesen, in Gärten – besonders gerne auf nährstoffreichen, eher feuchten Böden in sonnigen bis halbschattigen Lagen. Wer einmal genauer hinschaut, merkt schnell: Diese Wildstaude hat richtig viel zu bieten.


Im Vorfrühling gehören ihre jungen Triebe zu den ersten essbaren Wildkräutern des Jahres – perfekt für einen frischen Start in die Frühlingsküche. Nach den langen Wintermonaten freue ich mich jedes Jahr ganz besonders auf meinen ersten Tee aus jungen Brennnesseln – das ist für mich purer Frühlingsgenuss!


Und nicht nur in der Küche, auch im Garten ist die Brennnessel bei mir fest eingeplant: Ab Mitte Mai, wenn die jungen Tomatenpflanzen ins Beet kommen, sind meine Brennnesseln meist schnell aufgebraucht – denn ich lege die abgeschnittenen und etwas zerkleinerten Brennnesseln direkt mit ins Pflanzloch. Die Tomaten danken es mir mit kräftigem Wuchs und sattgrünen Blättern – ein echter Gartentipp, den ich seit Jahren nicht mehr missen möchte. An dem Standort an dem die Brennnessel wächst, finden wir eine gute humusreiche Erde.


🌸 Kinderstube für Schmetterlinge


Ab der Blütezeit wird die Brennnessel zu einem wahren Paradies für Raupen. Über 40 heimische Schmetterlingsarten – darunter das Tagpfauenauge, der Admiral und der Kleine Fuchs – nutzen sie als Kinderstube. Die Raupen fressen dabei geschickt nur an Stellen ohne Brennhaare, etwa entlang der Blattnerven oder an den Rändern. Wer in seinem Garten Platz für Brennnesseln lässt, wird später mit einer bunten Schmetterlingsvielfalt belohnt.


Auch andere Tiere wissen die Brennnessel zu schätzen:

Die eiweißreichen Samen der Pflanzen sind bei Sperling, Grünfink und Co. heiß begehrt.

Damit trägt die Pflanze auch zur Artenvielfalt unserer Vogelwelt bei.



🌱 Vom Wildgemüse zum Superfood


Früher war die Brennnessel ein fester Bestandteil der Frühlingsküche.

Mit dem Aufstieg von gezüchtetem Kulturgemüse ist sie jedoch vielerorts in

Vergessenheit geraten.

Dabei steckt sie voller gesunder Inhaltsstoffe – und ihr Geschmack?

Überraschend fein und aromatisch, fast wie Spinat, aber intensiver.

In der Küche verwendet man am besten die jungen Triebspitzen.


Ich selbst liebe Brennnesseln in der Küche – ganz besonders als Pesto oder Lasagnefüllung. Und auch die Samen sind ein echter Geheimtipp!

Diese winzigen Nüsschen sind wahre Kraftpakete voller Chlorophyll, Carotinoide und Linolsäure.

Ob im Müsli, auf dem Joghurt oder als nussige Ergänzung in Salaten und Suppen –

sie bringen Würze und Vitalität auf den Teller.



🌿 Rezept: Brennnessel-Pesto mit Walnüssen



Ein Lieblingsrezept in meiner Wildkräuterküche ist dieses aromatische Brennnessel-Pesto. Es verbindet mediterrane Aromen mit der Kraft heimischer Wildpflanzen – nachhaltig, würzig und einfach köstlich.



🧺 Zutaten:



✔ 30 g junge Brennnesselblätter


✔ Meersalz

✔ 1–2 Knoblauchzehen

✔ 30 g Walnüsse

✔ Saft von 1/2 Zitrone

✔ 50 ml Olivenöl



🥣 Zubereitung:



1️⃣ Die Walnüsse in einer Pfanne ohne Fett leicht anrösten und abkühlen lassen.

2️⃣ Die Brennnesselblätter grob schneiden und mit etwas Meersalz im Mörser oder Mixer zerstoßen.

3️⃣ Knoblauch hinzufügen und weiter zerkleinern.

4️⃣ Zitronensaft dazugeben.

5️⃣ Die Walnüsse grob hacken, mit dem Rest vermengen und ebenfalls zerstoßen.

6️⃣ Zum Schluss das Olivenöl einrühren, bis eine cremige Konsistenz entsteht.



🌿 Tipp:



  • Schmeckt herrlich zu frischem Ciabatta, Pasta oder als Dip zu Ofenkartoffeln.

  • Für noch mehr Cremigkeit beim Pasta-Gericht: eine klein geschnittene Kartoffel mit ins Nudelwasser geben!

  • Das Kochwasser nicht weggießen – etwas davon unter das Pesto rühren, damit es sich besser mit der Pasta verbindet.




Mein Fazit: Die Brennnessel ist eine meiner liebsten Wildpflanzen im Garten – nicht nur wegen ihrer kulinarischen Vielseitigkeit, sondern auch wegen ihrer Bedeutung für die Natur. Wer ihr eine Chance gibt, wird schnell feststellen: In dieser Pflanze steckt so viel mehr, als man auf den ersten Blick vermutet.




 
 
 

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